"Ich hörte damals, dass es eine Stadt geben soll, die im Osten Umbriens im Gestein, das eine steil aufragende Wand in die Landschaft hineinzeichnete, über Nacht aufgeblüht war, wie eine Blume. Ich machte mich sofort auf den Weg."

Rom ist in Unruhe geraten und der Ich-Erzähler verlässt beinahe fluchtartig die Stadt. Ein Zufall führt ihn nach Calcata, ein nördlich von Rom gelegenes mittelalterliches Dorf. Dieses wird auf wundersame Weise zum Ort, in dem er und viele andere Flüchtende - sowohl privat als auch politisch motiviert - zusammentreffen. Die Menschen können auf die Städtefantasien des geheimnisvollen Emilio Persichetti zurückgreifen, gewinnen einen vollkommen anderen Blick für die Zusammenhänge - und sie ordnen ihr Leben und ihr Zusammenleben neu.
So entsteht ein Extrakt der Welt und ein Bild vom "beinahen Gelingen" unmöglicher Dinge. Calcata erzählt von der Kleinheit und Langsamkeit, von der Zerbrechlichkeit und von der Leidenschaft verschiedener Kulturen, Musiken, kulinarischer Traditionen, Gerüche, aber auch von politischer Unruhe, Vertreibung und Unterdrückung.