Fest steht: China wird in den kommenden Jahren an Bedeutung zunehmen – und zwar wirtschaftlich, politisch, sozial, ökologisch, regional und global.
Doch was wissen wir eigentlich über das „Reich der Mitte“? Was für ein Bild machen wir uns von China? Ist es ein fernes, ganz anderes, exotisches Land? Blicken wir hinter die oftmals grob gestrickten Schlagzeilen, so ergibt sich kein eindeutig rosiges oder zweifelsfrei düsteres Bild von der Realität in China, stattdessen aber entdecken wir stark nuancierte Facetten von Alltagserfahrung.
Folgen wir den Geschichten in diesem Band, so ist Chinas Alltag gekennzeichnet von der Wahrnehmung krasser Gegensätze, dem Zusammenstoßen unterschiedlichster „Kulturen“ und den daraus resultierenden Ungleichheiten, den Gegensätzen von Macht und Ohnmacht: zwischen Arm und Reich, Stadt und Land, Kader und einfachem Arbeiter – aber auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen Bildung und Unwissen, zwischen Alt und Jung, zwischen Mann und Frau.
In den hier versammelten Kurzgeschichten von Autoren, geboren zwischen den 1950er- und den 1980er-Jahren, vereint dieses Buch literarische Verarbeitungen und Darstellungen des chinesischen Alltags in Geschichten zu Lebensräumen, zu Lebensläufen und Lebensträumen.