Die klassischen Medien japanischer Kunst auf Papier treten heute in der europäischen Wahrnehmung japanischer Gegenwartskunst vielfach zurück gegenüber Photographie, Plastik, Video- und Installationskunst. Bewusst sind hier die aktuellen Ausdrucksformen von Zeichnung und Graphik in den Mittelpunkt gerückt. »Kami« (Papier, Gott/Gottheit) bezeichnet nicht nur das Material des Bildträgers, sondern spielt auch auf eine religiöse, mythologische oder existenzielle Dimension an, die für die ausgewählten Arbeiten kennzeichnend ist. »Silence« und »action« stehen für übergreifende Fragen, wie sie immer wieder im Hinblick auf die Kunstszene Japans gestellt werden – etwa nach dem Verhältnis von Tradition und Moderne, nach der besonderen Bedeutung kultureller Bindungen und nach dem Durchbrechen eben dieser Bindungen.Der vorliegende Katalog und die zugehörige Ausstellung entstanden in Kooperation und mit Unterstützung der Japan Foundation, Tokyo. Sie stehen unter der Schirmherrschaft der Botschaft von Japan.