Entlang der Biographien iranischer Frauen wird die Wechselwirkung zwischen der staatlich fundamentalistischen Repression, den Selbstbestimmungsversuche der Frauen und der weiblichen Sexualität veranschaulicht. Dargestellt wird ebenfalls die Auswirkung sozialer Tabus auf Körper und Sexualität der Frau trotz der gesellschaftlichen Begegnung mit Lebensstilen und kulturellen Errungenschaften der westlichen Moderne. Herausgearbeitet wird, beruhend auf diesen Darstellungen, warum ein gesellschaftlicher Wandel trotz der Selbstbestimmungsversuche der Frauen nicht zustande kommt, obwohl stets eine Modifizierung der Geschlechterverhältnisse und eine Erweiterung der Handlungs- und Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der Sexualität - entgegen der staatlichen Doktrin - praktiziert werden. Im Anschluss an empirischen Ergebnissen wird die Etablierung des Pluralismus und der Individualisierung als notwendige Stützen einer gesellschaftlichen Veränderung erörtert.