Die nachgeborene Generation der Überlebenden des Holocaust sucht nach einer Vergangenheit, die ihnen oft unbekannt ist, dennoch weitreichende Folgen für ihre eigene Biografie mit sich bringt. Erinnerungen sind Vorraussetzungen für die Identitätsbildung, und gerade deshalb erscheint die Erinnerungsarbeit der zweiten Generation der Holocaustliteratur interessant. Diese Arbeit beschäftigt sich erstmals mit folgenden Fragen: Wie findet diese Vergangenheit Eingang in ihr literarisches Werk? Wie werden die eigenen Erinnerungen und die der Eltern in den Texten verarbeitet und dargestellt? Mit welchen literarischen Darstellungsweisen werden das individuelle, das kollektive und das kulturelle Gedächtnis thematisiert und eingebunden? Dabei stützt sich diese Arbeit auf die Gedächtnistheorie von Aleida und Jan Assmann und berücksichtigt zahlreiche Untersuchungen zur literarischen Darstellungsweise von Erinnerungen.