Der Erste Weltkrieg stellte nicht nur ein weltweites Ereignis, sondern gleichzeitig auch ein globales Medienereignis von bis dahin ungekannten Ausmaßen dar. Modernisierung, Internationalisierung und Konvergenz der Medien wurden ebenso durch den Krieg befördert wie die Ausbildung einer zielgerichteten Medienpropaganda. Besonders sichtbar wird dies am Beispiel der neutralen Staaten, in denen man zur Information über den Krieg auf die Medienberichterstattung angewiesen war. °°Arne Segelke zeigt am Beispiel Dänemarks, wie sich die propagandistischen Bemühungen der Kriegsparteien auf das gesamte Mediensystem eines neutralen Landes erstreckten und dieses in Teilen nachhaltig und langfristig beeinflussten. Dabei wird auch deutlich, wie genau die britischen und deutschen Propagandisten sich gegenseitig beobachteten und auf die Aktivitäten der jeweils anderen Seite reagierten. Dieses Konkurrenzverhältnis führte einerseits zu neuen Ansätzen und Methoden der Propaganda, andererseits zu Narrativen und Darstellungsweisen des Krieges, die unsere Sichtweise auf diesen bis heute prägen.°°