Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert: Über den langen Weg der Frauen an die Universität.

Die Geschichte des Frauenstudiums stellt herkömmliche Vorstellungen von verschiedenen Epochen und Ländern infrage: Ihre Einordnung als »rückständig« oder »fortschrittlich« verlangt nach einer Überprüfung.
In Deutschland gab es zwar in allen Epochen gelehrte Frauen - einzelne Doktorinnen sogar schon im 18. Jahrhundert -, doch das Studium an Universitäten war Frauen lange Zeit verboten. Um Widerstände gegen die Zulassung von Frauen zur Universität in Deutschland zu überwinden, verwiesen die Befürworter am Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur auf England oder die USA, sondern auch auf Russland, wo Frauen bereits seit Jahrzehnten studierten.
Die Beiträge schildern den Weg zu Colleges, Hochschulen und Universitäten im internationalen Vergleich. Sie beleuchten die Argumente von Befürwortern und Gegnern des Frauenstudiums und fragen nach Trägern, Lehrenden und nicht zuletzt den Studentinnen selbst. Sie stellen damit die Vorgeschichte des deutschen Frauenstudiums in einen internationalen Kontext.

Aus dem Inhalt:
Hedwig Röckelein: Weibliche Gelehrsamkeit im Mittelalter
Horst Kern: Ein paternalistisches Experiment: Dorothea Schlözer
Juliane Jacobi: Englische Frauencolleges zwischen Tradition und Aufbruch
Trude Maurer: Frauenstudium im Russischen Reich
Maria Rhode: Polinnen an europäischen Hochschulen
Margret Kraul: Von der Höheren Töchterschule zum Gymnasium
Jutta Limbach: Die Frauenfrage als Rechtsfrage