Niemand hat sie je gesehen, aber jeder kennt sie und jeder hat sein eigenes Bild von ihr: Frau Wegscheider ist gegenwärtig wohl die bekannteste Kunstfigur Kärntens – und das Alter ego des Schriftstellers Egyd Gstättner. Gedanklich, oft auch tatsächlich – ob per pedes, per Automobil oder mit dem Fahrrad – ist er mit ihr im Land unterwegs: Vier Augen sehen mehr (auch Kurioseres) als zwei, zwei Münder reden mehr (auch Originelleres) als einer. Sie beschützt den Sensiblen, wenn er angegriffen wird. Sie bietet ihm genausogut Paroli und holt ihn auf den Boden der Realität zurück, wenn er wieder einmal ins Wolkenkuckucksheim ausgebüchst ist. Sie hat ein Faible für das Bodenständige, für die regionale Küche, für die regionale Kultur; und wenn er grantelt oder zweifelt, liebt sie das Leben ganz besonders. Die vorliegende Sammlung ist eine gelungene Mischung der besten „Frau-Wegscheider-Geschichten“, neue ebenso wie die beliebtesten aus der „Kleinen Zeitung“, hier in voller Länge.