Der aussichtsreiche Rittmeister Schach von Wuthenow, »immer noch einer der Besten«, liebt die schöne Witwe von Carayon, verführt aber in einem Moment romantischer Verwirrung ihre pockenvernarbte Tochter. Sein Ehrbegriff zwingt ihn in die allseits verspottete Ehe, sein Verlangen nach gesellschaftlicher Bewunderung treibt ihn jedoch in den Tod. – In seiner historischen Erzählung schildert Theodor Fontane die Aushöhlung des Ehrbegriffs einer rückwärtsgewandten Epoche. Psychologisch dicht und fein ausbalanciert, entsteht gleichzeitig das Charakterbild eines hohlen Karrieristen, der seinen eigenen Moralvorstellungen nicht gewachsen ist.

Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.

Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.