1937: In München wird die Ausstellung „Entartete Kunst“ eröffnet.Adolf Hitler hat angeordnet, dass die als „Negerkunst“diffamierte moderne Kunst aus allen öffentlichen Sammlungenund Museen zu entfernen sei. Davon sind auch Bilder des malendenDichters Joachim Ringelnatz betroffen, dessen literarischesWerk bereits im Mai 1933 als „zersetzend“ und „undeutsch“bezeichnet wurde.1937: In Memoriam Joachim Ringelnatz erscheint als Privatdruckin kleiner Auflage, herausgegeben von seinerWitwe Leonharda,genannt „Muschelkalk“ – wohl auch, um durch den Verkauf imFreundeskreis die finanzielle Not zu lindern, in die sie nachRingelnatz’ Tod 1934 geraten ist. Einige derjenigen, die sie dabeiunterstützen und ihr Texte oder Bilder zur Verfügung stellen, gehörenselbst zu den Verfolgten des Naziregimes oder leben im Exil:die Künstlerin Renée Sintenis, der Publizist Hans Siemsen, dieSchauspielerin Asta Nielsen.Manche der Texte haben einen subversivenCharakter.Wäre dies Buch in falsche Hände geraten, hättedas für seine Herausgeberin unweigerlich denWeg ins KZ bedeutet.Dem Nachdruck des Bandes liegt eine CD mit seltenen Originalaufnahmenvon Joachim Ringelnatz bei.