Dieses Buch rekonstruiert die Geschichte des ironischen Geistes der Moderne. Dieser tritt erstmals auf mit der sprachtheoretischen Erfindung der Ironie in der Romantik und er verschwindet überall dort, wo die Annahme einer grundsätzlich sprachlich verfassten Wirklichkeit (so die ironie-affine These von Friedrich Schlegel bis Derrida und Deleuze) nicht mehr geteilt wird. Dazwischen liegt eine Unzahl an ironischen Phänomenen in ethischen (Hegel, Kierkegaard), poetologischen (von den Romantikern bis Musil) und politischen (Schmitt, Rorty) Diskursen. Es sind drei unterschiedliche und unvereinbare Operationsweisen (affirmativ, neutral, subversiv) des einstigen rhetorischen Topos Ironie, die sich noch in den unterschiedlichsten historischen Kontexten und Phänomenen wiederfinden lassen.