Mit der Öffnung der Grenzen innerhalb des Ostblocks, mit dem Austausch von Vertragsarbeitern und Studenten und der Gründung von Kulturinstituten suchten die staatssozialistischen Regime einen lebendigen Kontakt zwischen den Brudervölkern zu etablieren. Diese »transnationalen Zwischenräume« schufen zugleich Freiräume alternativer Kulturen und Lebensstile, förderten einen umfassenden, geradezu sprichwörtlichen Schleichhandel und stabilisierten schließlich die wechselseitige Ablehnung in der Zwangsgemeinschaft des Staatssozialismus. Die hier versammelten Beiträge ost- und westeuropäischer Zeithistoriker ermöglichen tiefe Einblicke in zentrale Fragen einer Alltagsgeschichte des Staatssozialismus und zeichnen ein farbiges Bild voller Spannungen zwischen staatlicher Kontrolle und alltäglichem Eigensinn.