Der Psychiatrie und psychischen Erkrankungen haften auch in unserer aufgeklärten Zeit relativ verfestigte Stigmata an. Mit der Diagnose „psychisch krank“ sind Menschen im Lebensalltag häufig mit Stereotypien, Vorurteilen oder gar mit Diskriminierung konfrontiert.

Der Autor lenkt den Blick auf die psychosoziale Problematik von Stigmatisierung im Rahmen einer empirischen Untersuchung mit psychiatrie-erfahrenen Jugendlichen – ein bisher vernachlässigtes Feld.

Eine systematische Darstellung von Ursachen, Folgen sowie Prozessen der Stigmatisierung wie auch die Darstellung von aktuellen Forschungsergebnissen sind die Grundlage der Studie. Auf der Basis eines subjektorientierten Ansatzes mit einem sozialarbeitswissenschaftlichen Fokus werden erweiterte Erklärungspotentiale für Stigmatisierung herausgearbeitet. Gerade die Einbeziehung der Betroffenen in die Forschung ermöglicht neue Einsichten für Fachleute der psychiatrischen, pädagogischen und sozialen Arbeit und bietet Schlussfolgerungen sowie Ansatzpunkte für eine entstigmatisierende Praxis.