Das Buch rekonstruiert die Rolle, die der Körper nach Bourdieu bei der Naturalisierung des sozial Willkürlichen spielt, und inwiefern er als Objekt der Erziehung und Medium sozialer Erfahrung dazu beiträgt, die feinen und die groben Unterschiede und das Geschlechterverhältnis als etwas durch und durch Natürliches wahrzunehmen. Bourdieu insistiert nicht auf einem präsozialen leiblichen Empfinden, noch versteht er den Körper primär als sprachliche Konstruktion. Gerade in seinen als unmittelbar und spontan erlebten Reaktionen ist der Leib eng mit der sozialen Welt und ihren Machtverhältnissen verknüpft. Anhand einer Analyse des Films RHYTHM IS IT wird diskutiert, ob dieses Modell Chancen für die sozialen Akteure vorsieht, dem Klassenschicksal mittels Körpertechniken, die dem Verinnerlichten zuwiderlaufen, zu entkommen.