Das Pariser Théâtre du Châtelet zeigte im Zeitraum von 1862 bis 1914 höchst unterschiedliche Genres: Das Programm reichte von populären "grands spectacles" über Sinfoniekonzerte bis hin zu mondänen "great seasons" der musikalischen und tänzerischen Avantgarde. Entsprechend different war das Publikum des Theaters. Gesa zur Nieden rekonstruiert die architektonische Planung des Théâtre du Châtelet und zeigt, wie unterschiedlich die verschiedenen Produktionen sich den Theaterraum aneigneten. Die Soziologie des Aufführungsraumes ermöglicht so ganz neue Perspektiven für eine Sozial- und Kulturgeschichte der Musik.