Die Pisa-Diskussion hat die vorschulische Erziehung wieder ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Erhofft wird nicht weniger als eine Verbesserung des gesamten deutschen Bildungs- und Gesellschaftssystems. Aber die Probleme werden im Reformübereifer oft übersehen: Wie die vorschulische Erziehung organisiert und wie das Fachpersonal ausgebildet werden soll, ist keineswegs geklärt, und erst recht sind die Erziehungs- oder Bildungsziele der vorschulischen Einrichtungen Gegenstand heftiger Debatten. In dieser Situation mahnen historische Rückblicke und internationale Vergleiche zur Vorsicht. Gegenüber dem aktuellen Reformübereifer mit seiner Neigung zu einfachen Lösungen lassen sie eher für moderate Änderungen plädieren, die wesentlich am Spracherwerb ansetzen und auch die Rolle des Elternhauses mitreflektieren.