In der DDR lautete das Motto des Sports "Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung der Heimat". Kai Reinhart zeigt in seiner Studie, wie der Sport im Sozialismus zu einem machtvollen Instrument der Disziplinierung und der Regulierung im Sinne Michel Foucaults gemacht werden sollte. Über den staatlichen Sport hinaus erforscht Reinhart am Beispiel des Bergsteigens und des Skateboardens aber vor allem informelle Sportszenen in der DDR. In diesen wurde mit Schlitzohrigkeit, Kreativität, Hartnäckigkeit und Mut der Traum von Freiheit und Individualität verfolgt. Der Sport wurde zu einem Mittel der Selbstverwirklichung. »Wir wollten einfach unser Ding machen«, sagten viele der interviewten Sportler - eine Haltung, die sie zu Pionieren der Wende machte.