Im Jahr 2005 wurden neben Deutschkursen auch Orientierungskurse für Zuwanderer eingeführt, die der Vermittlung von politischen, historischen und gesellschaftskundlichen Inhalten dienen sollen. Während in Fachkreisen in Bezug auf den zweiten Teil des Integrationskurses schon bald von der ‚Quadratur des Kreises‘ die Rede war, wurden Lehrer für Deutsch als Zweitsprache ohne weitere Vorbereitung mit einer ebenso anspruchsvollen wie brisanten neuen Aufgabe betraut.
Dieser Band beschäftigt sich mit zwei zentralen Fragen: Was passiert in diesen Kursen? Und vor welchem Hintergrund geschieht dies? Im Mittelpunkt stehen dabei die Agenten der Institution, die Lehrer. Während im theoretischen Teil Vorgeschichte und Rahmenbedingungen der neuen Kursform beleuchtet werden, steht im zweiten Teil das Unterrichtsgeschehen selbst im Mittelpunkt der Betrachtung. Wie Lehrer für Deutsch als Fremdsprache in Orientierungskursen agieren, wird diskursanalytisch auf der Grundlage erhobener Unterrichtskommunikation in verschiedenen Kursen untersucht. Auch werden Interviews mit den Kursleitern in die Untersuchung einbezogen.