Allen Ginsberg begann in den späten 1940er Jahren mit dem Fotografieren, als er eine kleine, gebrauchte Kodak-Kamera erstand. In den folgenden 15 Jahren machte er Aufnahmen von sich selbst, seinen Freunden und Geliebten, so auch von den Schriftstellern und Dichtern Jack Kerouac, William Burroughs, Gregory Corso und der Beat-Legende Neal Cassady.

Er gab das Fotografieren 1963 auf und begann erst in den 1980er Jahren wieder damit, als die Fotografen Berenice Abbott und Robert Frank ihn ermutigten, von seinen frühen Aufnahmen weitere Abzüge und neue Portraits zu machen; zu letzteren gehören weitere Bilder von langjährigen Freunden und Weggefährten wie den Malern Larry Rivers und Francesco Clemente und dem Musiker Bob Dylan. Ginsbergs Fotografien zeichnen ein fesselndes Portrait der Beatgeneration und der Zeit der Gegenkultur-Bewegung von den 1950er bis zu den 1990er Jahren. Viel intensiver als historische Dokumente es können bewahren seine Fotografien und die ausführlichen Beschriftungen, die er Jahre später hinzufügte, die Stimmung, die Ginsberg als die „Heiligkeit des Augenblicks“ bezeichnete: das oft fröhliche Zusammensein der Freunde und der Schmerz bei der Erinnerung an Zeiten, die man so intensiv gefühlt hat. Mehr als 70 Fotografien werden in diesem Buch in herausragender Qualität präsentiert. Begleitet werden sie von Sarah Greenoughs Essay über Ginsbergs Fotografien in Zusammenhang mit seinen Gedichten und mit anderen Fotografen der Zeit, von einer Chronologie seiner Arbeit als Fotograf sowie von Auszügen aus Interviews mit Ginsberg zwischen 1958 und 1996.