Der Autor erzählt in Versen und berichtet von Zuständen, die alltäglich sind. Sein Buch CHANCEN enthält Exemplarisches aus dem Leben eines Kindes, eines Jugendlichen aus prekären Verhältnissen. Als ehemaliger Leiter einer Sonderschule kann dies Herr Schröder bestens nachvollziehen und ist darum bemüht, diese Zustände aufzudecken. Er knittelt über den Verfall der Gesellschaft und fordert auf, selbstkritischer zu sein. Er kennt die Szene und möchte auf die Gesellschaft, die Perspektivlosigkeit in oft bildungsfernen Schichten aufmerksam machen. Es ist seines Erachtens nachein gesellschaftlicher Skandal, dass nicht alle Menschen freien Zugang zur Partizipation am gesellschaftlichen Wohlergehen haben. In einer Demokratie unseres Jahrhunderts erscheint dies widersprüchlich und sollte den Politikern nicht egal sein.
Es kann nicht angehen, dass der Zugang zu Partizipation in unserer Gesellschaft für Tausende von Jugendlichen vernagelt ist. Sie haben keine einzige Chance, aber sie können dennoch beweisen, dass sie mehr als nur ein Außenseiter sind, sie bleiben Menschen. Der Jugendreport 2009 führt es aus: über zwei Millionen Kinder und Jugendliche leben in Deutschland - noch immer eines der reichsten Länder der Welt, auch trotz aktueller Wirtschaftskrise - unterhalb der Armutsgrenze.
Im Vergleich zu anderen Ländern, die kein Sozialsystem in ihren staatlichen Institutionen verankert haben, ist ein Ausgleich über HARTZ IV möglich. Aber was heißt das konkret? Die Regelungen in HARTZ IV werden beständig geändert. Doch dies hilft nicht darüber hinweg, sich um Heranwachsende zu kümmern und sich zu bemühen, ihnen berufliche Perspektiven zu geben. Wenn dies nicht gelingt, wird die Kriminalität rapide steigen und sich zu Lasten aller entwickeln. Dem sozialen Unfrieden muss drastisch entgegen gewirkt werden, solange noch die Möglichkeiten bestehen. Wenn dies nicht gelingt, verbessert sich ständig der Nährboden für Feindlichkeit, Ausgegrenztsein und Anarchie.