Der Titel der vorliegenden Studie verweist auf eine doppelte Bewegung, die der Poetik Ingeborg Bachmanns eigen ist. Einerseits nimmt er Bezug auf das so genannte „Böhmen-Gedicht“, das die Verheißung eines utopischen Landes im Bild des Aneinandergrenzens von einem „anderen“ Wort, einem „anderen“ Land und einem unrettbaren und trotzdem unverlorenen Ich enthalt. Andererseits ruft der Titel die erste Frankfurter Vorlesung in Erinnerung, die 1959 die fundamentale „Unsicherheit“ der menschlichen Existenz mit dem „erschütterten“ „Vertrauensverhältnis zwischen Ich und Sprache und Ding“ erklärt. Die Arbeit nimmt dieses „erschütterte“ Verhältnis von Wort, Welt und Ich als Ausgangspunkt und fragt damit nach der zentralen Problematik der Poetik Bachmanns und der Literatur nach 1945.

Die Arbeit versucht, anhand der zentralen Kategorien des Subjektes, der Sprache und der Welt den Problemhorizont des Bachmannschen OEuvres abzustecken. Dabei kommen Fragen der Autorschaft ebenso zur Geltung, wie Bachmanns theoretische Stellungnahmen in Bezug auf den Begriff der Utopie oder auf eine „neue“ dichterische Sprache, die den Mittelpunkt ihrer Poetik bildet. Was kann man unter der Bezeichnung neue „Gangart“ der Sprache verstehen? Wie kann Bachmann das Schreiben und das Kunstwerk in eine neue Poetik des „Magischen“ retten?