Die Angst vor dem Teufel ist am Ausgang des Mittelalters und zu Beginn der frühen Neuzeit – im Zeitalter großer gesellschaftspolitischer und religiöser Umbruche – besonders groß und das Böse treibt überall sein Unwesen. Davon kunden die literarischen Texte der Narren-, Teufels- und Teufelsbündnertradition, die den Umgang mit dem Bosen vielfach reflektieren und verarbeiten. Sündhaftes menschliches Handeln, die Normüberschreitung des Alltags und die Entfernung von Gott sind ein Schritt auf dem Weg zur Hinwendung des Menschen zu Teufel und Teufelspakt. So kommentieren dies zumindest die meisten Autoren der Zeit, indem sie ihre Texte als Mahnung an ein frommes und sittliches Dasein ausrichten. Allerdings leisten sie zugleich jener Faszination Vorschub, mit der die Texte von den zeitgenössischen Lesern rezipiert werden, denn ihre Angst vor dem Bösen ist von der steten Neugier nach dem teuflischen Wesen begleitet. Diese Arbeit erschließt sehr vielfaltige Gebrauchsformen des Bösen und erweitert damit die Grundlagen für eine Literaturgeschichte des Bösen im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit