Über den Prager Literaten Felix Weltsch (1884- 1964) wissen die meisten Menschen leider nichts. Er ist jedoch zu Unrecht vergessen und war über viele Jahre ein interessanter, mutiger Journalist, Philosoph und Bindeglied im so genannten „engen Prager Kreis“ zwischen Franz Kafka und Max Brod. Sein interdisziplinares Schaffen und die dauerhafte Freundschaft zu Zionisten wie seinem Cousin Robert Weltsch, Hugo Bergman und Martin Büber werden hier ebenso beschrieben wie seine Rolle als führender Philosoph, Zionist und Journalist in Prag und dem werdenden Israel der 1940er Jahre bis zu seinem Tod 1964 in Jerusalem. Bisher gibt es nur eine Hand voll Essays zu Felix Weltsch, verstreut auf der ganzen Welt. Hunderte Quellen und Fakten aus zum Teil erstmalig gesichteten privaten und öffentlichen Archiven sowie befragte Zeitzeugen wie Weltschs Verwandte eröffnen nun neue Erkenntnisse u. a. für die Kafka-Forschung. Über Kafkas Leben und Werke weiß man enorm viel. Seine Freunde sind viel weniger bekannt; sie waren jedoch mit ihren Hilfen und Ideen von großer Bedeutung für ihn.

Diese Biographie versucht Kafkas wichtigsten Freund neben Max Brod wiederzuentdecken. Das Buch schließt die Promotion des Autors ab und stellt das erste umfassende Werk zu Weltsch überhaupt dar.