Diese Analyse richtet kritische Aufmerksamkeit auf die Beteiligung an, die Reaktion auf sowie den Widerstand gegen faschistische, patriarchalische und alltägliche Gewalt in den Texten sechs im 20. Jahrhundert schreibender Frauen, wie die folgende Übersicht des Inhaltsverzeichnisses darlegt:

1. „Gegen-Gewalt“ oder Schreiben im Zeichen von „Kultur ist Politik“ (Erika Mann und Ulrike Meinhof)
2. Martyrerin-Triptych (Ingeborg Bachmann)
3. Schonungsloses Erzählen in den letzten Zügen (Christa Wolf)
4.Körpersprache als Ausdruck der Verdrängung: Tödliche Nachwirkungen des Faschismus (Elfriede Jelinek)
5. Von historischem Wiederholungszwang zum Traum menschlicher Wurde (Helga Königsdorf).

Rechtsgeschichtliche Forschung, Geschlechterstudien und ethische Theorien untermauern die Textinterpretationen mit ihren bemerkenswert uneinheitlichen Befunden. Einerseits wehrten sich Frauen auf viele verschiedene Arten gegen die Gewalt der Männer, andererseits passten sie sich an die repressiven Machtmaßnahmen der patriarchalischen Gesellschaft an. Das führte entweder zu Gegengewalt als Gewalt gegen Gewalt oder zu Gewalt gegen aufgrund von Alter, Art und Auffassungsgabe als Anders Geltende oder eben zu gewaltigem Schreiben gegen Gewalt.