Wiederkehr des Mythos – Auftakt der Moderne; Remythisierung als Gegenbewegung zur Moderne – Transformation des Mythos im Zeichen der Moderne und als Mittel zur Erschließung ihrer Problemsituation: das sind die Extreme, zwischen denen das Romantik-Bild nicht erst in der heutigen Debatte, dort jedoch in einem besonderen Masse changiert. Mit diesem Thema macht man sich also eine Grundfrage der Forschung, ihre fach- und rezeptionsgeschichtliche Aufarbeitung ebenso wie ihre sachgerechte Klärung zur Aufgabe. Sie wird über die verschiedenen Phasen ‚der’ Romantik, über ein breites poetologisches Spektrum und repräsentative Gegenstandsfelder sowie über wechselnde literaturgeschichtliche Konstellationen hin verfolgt. Dabei bietet der institutionelle Rahmen des Unternehmens, der einer deutsch-polnischen Tagung vom November 2008, die Gelegenheit, unterschiedliche Traditionen der Romantik-Wahrnehmung für eine produktive Auseinandersetzung zu nutzen

I) U. Wergin: Verwandlung, klassisch/ romantisch. Das Symbol im Spannungsfeld von Mythos und Moderne (Novalis, Goethe, Humboldt) – K. Tkaczyk: Mythos, Bild, Sprache. Karl-Philipp Moritz: ein Romantiker? – M. Stolarzewicz: August Wilhelm Schlegels Ion und Wielands erneute Auseinandersetzung mit Euripides – T. Ogrzal: Auseinandersetzung mit Europa. Zur geopolitischen Hybriditat von Mythos und Religion bei Friedrich von Hardenberg und Luigi Nono – M. Tokarzewska: Die Kategorie des Anfangs bei Fichte, Schelling, Novalis und Arendt – K. Najdek: Allegorische Zeitraume und romantische Bilder. Franz Sternbalds Wanderungen – II) H. Hillmann: Metapher und Mythos. Beobachtungen zu Eichendorff – B. Surowska: Wie die Romantiker den Heiligen gebildet – der Heilige in der Darstellung Brentanos, Tiecks und Wackenroders – U. Köster: Über das Verhältnis von Mythos und Geschichte am Beispiel der Bearbeitungen des Libussa-Stoffes bei Brentano, Ebert, Mundt und Grillparzer – G. Dammann: Barocker Horizont und Zeitgeschichte in E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Zusammenhang der Dinge (1820) – L. Fuest: Die ironische Deformation des Müßiggangs im Zeichen der Moderne. Ludwig Tiecks Des Lebens Überfluss – M. Schuller: „. da wars immer als war einer hinter mir der mirs einflustre.“ Bettine von Arnims Gunderode-Buch – III) K. Sauerland: Die Romantik in polnischer Sicht – M. Karczmarczyk: Das Motiv der Maschinenfrau von der Romantik bis ins 20. Jahrhundert. Weibliche Androiden bei E.T.A. Hoffmann, Fritz Lang und Stanislaw Lem – A. Kopacki: Romantische Kostümierung? Zu böhmisch-deutschen Todesallegorien bei Eduard Morike und Jiri Grusa – H. Ohde: Ein schöner Schauplatz der Romantik. Zu den „Wiepersdorf“- Gedichten von Gunter Eich und Peter Huchel