Schleswig-Holstein in den Werken der Weltliteraten, von Heimatdichtern und Literaten der Gegenwart: Welche Vorstellungen haben sie von Land und Leuten? Was erlebten sie hier? Wem begegneten Sie?
Die 48 von dem Literaturwissenschaftler Gregor Gumpert und Ewald Tucai ausgewählten Texte – Erzählungen und Romanauszüge, essayistische Prosa und Gedichte, Briefe und Tagebucheinträge – porträtieren das Land und seine Bewohner aus unterschiedlichsten Perspektiven.
"Schleswig-Holstein. Ein literarisches Porträt" – das sind Landschaftsbilder und Stadtansichten von Glücksburg im Norden bis ins südlichste Herzogtum Lauenburg, es sind Geschichten vom Leben der Menschen, gestern und heute, zwischen Helgoland und Travemünde, Lebenserinnerungen und Reiseschilderungen von der Flensburger Förde bis an die Elbe. Es versammelt die große Vielfalt der Literatur in, aus und über Schleswig-Holstein und nimmt auch Werke in niederdeutscher und friesischer Sprache mit auf.
In sieben Kapiteln, die thematische Schwerpunkte setzen, sind die Texte des Buches angeordnet. Den Auftakt bildet "Meerumschlungen", in dem sich Passagen aus Theodor Storms Schimmelreiter und dessen moderne Interpretation "Hauke Haiens Tod" von Andrea Paluch und Robert Habeck finden. Das Kapitel "Der Garten meiner Kindheit" enthält Kindheitserinnerungen zwischen Klaus Groths "Jungsparadies" und Ulf Erdmann Zieglers Jugendjahren in "Einfeld". In "Reisenotizen" entdeckt Wilhelm von Humboldt den Ort "Bar Müllers Koppel" zwischen Plön und Ascheberg gelegen, hat Franz Kafka in Lübeck Angst vor seinem Zimmer und erzählt Hans Fallada von einer aus eben dieser Stadt stammenden Autodiebin. "Durch die Zeiten" führen Werke von Carl Zuckmayer, Günter Grass und Feridun Zaimoglu. Dem Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit in Schleswig-Holstein – reflektiert von Hermann Kant, Siegfried Lenz und Arno Surminski – ist der Abschnitt "Geschichte und Geschichten" gewidmet. "… Eine wirkliche Idylle" erleben die Buddenbrooks in ihren Sommerferien an der See genauso wie Heinrich Christian Boie, der aus seinem neuen Heim in Meldorf an seine Geliebte schreibt. Die "Inselwelten" Emil Noldes und Rainer Maria Rilkes beschließen das literarische Porträt Schleswig-Holsteins.