Angesichts der Europäisierung und der Globalisierung entflammen neue Diskussionen über ein Verblassen nationaler Identitäten. Eine antagonistische und statische Betrachtung der drei Konzepte erweist sich in diesem Diskurs nicht als realitätsnah. Vielmehr sind Identitäten und ihre Kontexte als sozial konstruiert, prozesshaft und integrierbar zu verstehen. Anhand schwedischer Konstruktionen nationaler Identität im 20. Jahrhundert (1905–2004) zeigt sich die synchrone und diachrone Vielfalt von Identitätsangeboten. Aus der diskursanalytischen Untersuchung politischer Reden zur Eröffnung des Reichtags und Zeitungstexte zum nationalen Feiertag 6. Juni gehen Kernkonzepte schwedischer Identitätskonstruktionen hervor. Eine interdisziplinäre Erläuterung macht auch die Einbindung dieser Konstruktionen in nordische, europäische und globale Kontexte deutlich.