Umberto Eco ist seit seinem ersten Roman Der Name der Rose, dem er inzwischen vier weitere hinzugefügt hat, einer der berühmtesten lebenden Schriftsteller der Welt. Darüber hinaus ist er international anerkannter und ausgewiesener Philosoph, Mediävist, Historiker, Kunsthistoriker, Linguist und Semiotiker. All dies integriert er in seine literarische Produktion, was dieser so gut bekommen ist, dass allein vom Namen der Rose ca. 30 Millionen Exemplare verkauft wurden.
Er integriert das aber nicht nur in seine Romane, sondern auch in seine in Deutschland zum großen Teil unbekannten Comics (wie seine Geschichte der Philosophie Filosofi in libertà), in seine Parodien, in seine journalistische Arbeit, ja, sogar in seine Kinderbücher.
Michael Nerlich legt mit seinem Band - international gesehen - die erste und einzige Darstellung von Ecos Leben und Gesamtwerk vor. Er zeigt erstmals auch die besondere ›deutsche Dimension‹ des Ecoschen Werks auf. Wenn es einen Intellektuellen gibt, der die deutsche Geschichte, Kultur und Literatur kennt und in seinen Texten verarbeitet, dann ist das der mit einer deutschen Kunstpädagogin und Graphikerin verheiratete Eco, dessen Werk auch und vor allem um die Frage nach dem Entgleisen der deutsch(- italienisch)en Kultur kreist.
Eine kleine Sensation ist die Entdeckung, dass Ecos Romane alle als ein Dialog mit der deutschen Philosophie gelesen werden können - das hat bisher so noch niemand erkannt.