In den letzten Jahren finden sich im deutschsprachigen Raum wieder verstärkt assimilationistische Ansätze und Positionen, die einseitig Angleichungserfordernisse in der Migrationsgesellschaft thematisieren und behaupten. Der Sammelband umfasst Beiträge aus interkulturell-pädagogischer Perspektive, die assimiliationistische
Perspektiven untersuchen und kritisch kommentieren.

Gefragt wird zunächst nach den Implikationen und Konsequenzen von Integrationsdiskursen, Sprachförderdiskursen, Medien- und Alltagsdiskursen für die von Kämpfen um Zugehörigkeit gekennzeichnete Migrationsgesellschaft. Als wichtiges Erkenntnisinteresse der Beiträge kann hierbei die kritische Analyse von rhetorischen Figuren in aktuellen bildungspolitischen und wissenschaftlichen Diskursen verstanden werden. Welchen Beitrag, so wird z. B. gefragt, liefern die Diskurse durch den Rückgriff auf Argumentationsfiguren, die den Vorrang eines Natio-Kulturellen behaupten, zur Festigung der Differenz zwischen „Wir“ und „Nicht-Wir“?

Im zweiten Teil des Bandes finden sich empirische Studien zu migrationsgesellschaftlichen Bildungsräumen. Kommentiert und befragt wird das Verhältnis von Differenz und Vielfalt zu den Vorgaben und Routinen institutioneller Bildungszusammenhänge.