Was geht zuletzt unter? Die Welt oder die Suche des Menschen nach einem Sinn?

Es ist der perfekte Moment: zwei sich Liebende in einem Restaurant. Doch der namenlose Protagonist kann dies nicht zulassen, steht auf und verlässt das Restaurant ohne weitere Nachricht. Dieser Vertrauensbruch in der Beziehung der beiden wird nie geheilt werden und führt schlussendlich zu ihrem tragischen Ende. Viele Jahre später begibt sich nun der Mann auf die Suche nach der Ursache seiner Schuld, wissend, dass er nur durch die Aufarbeitung des Vergangenen jemals wieder fähig sein wird, erfüllt und sinnvoll zu leben. So ist er ohnmächtig angetrieben, immer wieder von seinem Schreibtisch heraus auf die Straßen zu gehen, zu Versammlungen, in Kirchen bis hin zu hemmungslosen Festen. Um mit der Absurdität, die ihm in der heutigen Zeit ohne Moral, Tabus, Religion und Vernunft begegnet, umgehen zu können, berichtet er von dem Ende einer Welt.

Der höhere Wille nach intuitivem Verstehen treibt den Leser in diesem Bericht von Zeile zu Zeile. Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Lebens will sowohl mit dem Protagonisten wie auch für sich selbst beantwortet sein. Dieses Buch ist eine bedingungslose Suche nach dem menschlichen Drang, sich kategorisch erhalten zu wollen, seinem Trieb nach Schuld und Gefühl, nach Leistung und Moral. So schleichen sich die vielen Inhalte mühelos in alle Poren der realen und fiktiven Erzählform ein. Über die vierte Wand hinaus führt der Autor grausam weich und intelligent berührend in eine gekonnte Komposition aus Realität und Imagination und erreicht eine neue Form transparenter und subtiler Kommunikation: Das Selbst wird zur Interpretation seines Geschaffenen.