In fünfzehn Kapiteln fragt diese Studie nach im wesentlichen literarischen und musikalischen Erscheinungsformen einer in der Romantik maßgeblich entwickelten poetischen Denkweise, die hier als eine pluralektische vorgestellt wird. Im Romantischen kristallisiere sich die "Lektüre des Heterogenen", wie Novalis notierte. Er war es auch, der eine "Theorie der Berührung" und des Übergangs entwerfen wollte. Noch für die in der Forschung vergleichsweise weniger beachtete Spätromantik, der im dritten Teil dieses Buches besondere Aufmerksamkeit zuteil wird, blieb dieser Ansatz verbindlich. Der unverwechselbare Beitrag der Romantik zur Ideengeschichte, so die Hauptthese dieser Arbeit, liegt in ihrer den dialektischen Schematismus entgrenzenden Pluralektik, die sich mit mythologischer Motivik verband, im Roman exponierte und in der poetischen Musik selbst besang.