In den Dingen, den Alltagsgegenständen, steckt das Wissen der Welt. Die Kinder arbeiten sich in die Welt ein, indem sie dieses Wissen von Ding zu Ding erschließen. Donata Elschenbroich beobachtet sie dabei. Bei ihrem beharrlichen Erkenntnisinteresse und ihrer fantastischen Fähigkeit, ein Mehr in den Dingen zu entdecken.
Die Gegenstände des täglichen Lebens sind spannender als viele Spielzeuge. Sie erweitern unsere Möglichkeiten, sind uns unerlässlich, kostbar oder auch lästig, vertraut und fremd zugleich. Was liegt näher, als sie, gemeinsam mit den Kindern, einmal genauer zu befragen – wie funktioniert die Pipette, die Wäscheklammer, die Wasserwaage? Was wäre, wenn wir das nicht hätten? –, um gemeinsam mehr zu erfahren über die Kräfte in den Dingen, über die Welt.
Ein faszinierendes Bildungsprojekt ist daraus erwachsen: Alltagsgegenstände – Werkzeuge, Instrumente, Fundstücke, zusammengetragen von Erziehern und Eltern – werden in Kindergärten und Grundschulen ausgestellt. Die »Weltwissen-Vitrinen«, Wunderkammern des Alltags, laden Eltern und Kinder ein, sich aus dieser öffentlichen »Bibliothek der Dinge« Gegenstände auszuleihen und zuhause gemeinsam zu erkunden.
Doch auch jedes Elternhaus kann eine Wunderkammer sein, die Eltern als erste und wichtigste Bildungsbegleiter können sie ihren Kindern öffnen: in der Küche, im Keller, auf Reisen … Ganz »dinglich« und sinnlich erkundet Donata Elschenbroich den Alltag als Bildungsort, das informelle Lernen mit- und voneinander – in der Wirklichkeit, von den Dingen selbst.