Der um 1220 unvollendet hinterlassene 'Willehalm' Wolframs von Eschenbach wurde im zweiten Drittel des 13. Jh.s von Ulrich von Türheim fortgesetzt und von Ulrich von dem Türlin mit einer Vorgeschichte versehen. Dieser 'Willehalm'-Zyklus wurde bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts in zahlreichen Handschriften verbreitet, die zum Teil aufwendig illustriert wurden.


Die vorliegende Studie zeichnet in einem kritischen Bericht anhand der umfangreichen Forschung die Überlieferungsgeschichte des 'Willehalm' nach, von der (nur zu erschließenden) Gestalt der ersten Verschriftlichung und ihrem Zusammenhang mit der Arbeitsweise des Dichters bis zu den erhaltenen Handschriften des Zyklus' und den Bearbeitungen in Vers und Prosa.
Dabei werden auch Spezialfragen erörtert, so zum Beispiel das Problem der Kontamination, die Kenntnis des 'Willehalm' im niederdeutschen Sprachgebiet oder die Rezeption des mittelhochdeutschen Verses Wolframs unter den veränderten sprachgeschichtlichen Bedingungen des Oberdeutschen im 14. Jh.