Der Neid ist in der Reihe der sieben Todsünden die unangenehmste und heimlichste.
Namenlose Bosheit, kaltblütige, aber heimliche Feindseligkeit, ohnmächtiges
Begehren, verborgener Groll und Gehässigkeit, all das beschreibt dieses
Laster.
Der Neider ist kleingeistig und weiß darum. Unerträglich scheint ihm des
Anderen Wohl, Ruhm und Besitz. Er sähe ihn gern am Boden zerstört und ist
allein zur Schadenfreude fähig.
Joseph Epstein begibt sich in seinem Essay in den Sumpf dieses vollkommen
unlustigen Gefühls. Er erzählt von den neiderfüllten Geschichten der Bibel,
wägt die Definitionen der Philosophie gegeneinander ab und durchquert Psychoanalyse
und Marxismus.
Nichts fällt dem Autor zur Verteidigung dieses niedrigen und destruktiven
Gefühls ein – sein Text aber ist auf beneidenswerte Weise humorvoll, kurzweilig
und informativ!