1732 erwarb August der Starke den „Tempel Salomonis“, eines der bedeutendsten und aufwendigsten Architekturmodelle überhaupt. Das Modell fand seine Aufstellung im Wallpavillon des Zwingers und bildete zusammen mit einer Vielzahl von Zeugnissen jüdischen Brauchtums das so genannte „Juden-Cabinet“, das wahrscheinlich erste jüdische Museum der Welt. Über ein Jahrhundert galt dies als besondere Dresdner Sehenswürdigkeit, bevor es im 19. Jahrhundert schließlich aufgelöst wurde.
Der reich illustrierte Katalog erinnert an einen nahezu vergessenen Aspekt der Geschichte der Dresdner Kunstsammlungen.
Neben einer Beschreibung des Modells und seiner Geschichte enthält der Band Aufsätze über den Salomonischen Tempel als Metapher des Wissens in der Frühen Neuzeit sowie den paradoxen Status der Juden am sächsischen Hof. Ein weiterer Abschnitt dokumentiert die begleitende Ausstellung im Grünen Gewölbe, die Digitalisierung des Tempelmodells und dessen künstlerische Installation im Wallpavillon. Der Band enthält auch einen Anhang mit bisher unveröffentlichten Quellen.