Die staatsphilosophischen und sozialtheologischen Überlegungen des Augustinus von Hippo (354–430) zum Verhältnis von Recht und Gewalt haben bis heute nichts von ihrer Brisanz verloren. Im Mittelpunkt dieses Tagungsbandes stehen die von Augustinus entwickelten Kriterien zur Legitimität von staatlicher Gewalt. Verständlich sind die Aussagen des Kirchenvaters freilich nicht ohne den pagan-philosophischen Kontext der Antike, der ebenso dargelegt wird wie Aspekte des Fortwirkens im politischen Augustinismus des Spätmittelalters. Zur Sprache kommt ferner – gleichsam als Kontrapunkt zur augustinischen Tradition – der Staatsphilosoph der Neuzeit Niccolo Machiavelli, während der von Augustinus maßgeblich geprägte Begriff des 'gerechten Krieges' im Kontext aktueller Fragen des modernen Völkerrechts erörtert wird. Ergänzt wird die Dokumentation durch eine kommentierte Quellensammlung zur Richtertätigkeit Augustins.