Mit den Befreiungskriegen 1813/15 wurde in Deutschland eine Welle des Patriotismus ausgelöst. Sie beförderte nicht nur die Entwicklung einer nationalen Geschichtsschreibung, sondern schlug sich auch in den Werken deutscher Künstler nieder. In diesem Kontext wird im vorliegenden Band erstmals das Werk Carl Heinrich Hermanns vorgestellt. Der Künstler zeichnete 1835 bis 1847 „Die Geschichte des deutschen Volkes“ von der germanischen Vorzeit bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts auf 15 Blättern in übergroßem Folioformat, die von 13 Künstlern in Kupfer gestochen wurden und in den 1850er Jahren Verbreitung in ganz Deutschland fanden. Weder vor noch nach Hermann gab es Darstellungen deutscher Geschichte in der von ihm erfundenen Art einer „Geschichtsschreibung in Bildern“.
Auf der Basis einer Vielzahl bislang unbekannter Quellen arbeitet der Verfasser die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte der Blätter heraus wie auch die Motivation des Künstlers und sein pädagogisches Anliegen einer patriotischen Erziehung durch Kunst im pietistisch-religiösen Geist.