Das Osttiroler Kalser Tal ist ein linkes Seitental des Iseltales. Hier lebten Jahrhunderte lang Romanen (des ladinischen Typs), Slaven (des slovenischen Typs) und Germanen (des südbairischen Typs) auf relativ engem Raum zusammen. Das Tal gehört zu den besterforschten Namenlandschaften Österreichs. In diesem Zusammenhang sei an die jährlich stattfindenden namenkundlichen Symposia erinnert, an denen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland ihre Forschungsergebnisse u. a. auch zur Onymie des Kalser Tales diskutieren. In mühevoller und zeitinsensiver Arbeit haben Karl Odwarka und Heinz Dieter Pohl die – ihnen zugänglichen – Namen des Kalser Tales erhoben, verortet und – soweit möglich – auch etymologisiert. Was bislang noch fehlte, war eine Belegsammlung zu den einzelnen Onymen. Dies wird nun im vorliegenden Buch nachgeholt. Als Belegzeitraum wurde die Zeitspanne von den frühesten Belegen bis zum Jahre 1800 festgelegt, da einerseits die Grundsteuerkataster des späteren 18. Jahrhunderts wegen ihrer Namenfülle noch eingearbeitet werden mussten, andererseits die Namen ab 1800 keine nennenswerte äußerliche Veränderung mehr erfuhren, so dass dem Autor das Jahr 1800 als Obergrenze passend schien. Ziel des Buches war es, einen möglichst lückenlosen Belegstatus zu den einzelnen Namen zu erarbeiten, damit die einzelnen Entwicklungsschritte möglichst genau nachgezeichnet werden können.