Selbstvergewisserung basiert auf Unterscheidung, benötigt ein Gegenüber. Das Buch macht deutlich, dass es immer noch gilt, »Jüdischkeit« in Deutschland, als eine mit positiven Inhalten besetzte jüdische Identität, nach der Shoah wieder neu zu (er)finden. Beispielhaft setzt die Autorin dafür Texte von Ruth Klüger, Bernhard Schlink, Robert Schindel, W. G. Sebald, Barbara Honigmann, Katharina Hacker und Maxim Biller miteinander in Bezug und macht auf diese Weise das literarische deutsch-jüdische Gespräch als Element der wechselseitigen Selbstvergewisserung, die Rezeption eines spannungsvollen Miteinander-Sprechens von Deutschen und Juden sichtbar.