Alice's Adventures in Wonderland (1865) und Through the Looking-Glass (1871) von Lewis Carroll gelten als Klassiker der Kinderliteratur, weshalb sie bislang vor allem vor diesem Hintergrund interpretiert wurden. Die vorliegende Studie liest die beiden Erzählungen primär als Wegweiser für den erwachsenen Leser, in eine Welt des Spiels und damit in eine Kinderwelt zurückzukehren, die ihn zur Erlösung führen kann.

Eine solche Lesart vollzieht sich vor dem Hintergrund der Säkularisierung im 19. Jahrhundert und situiert die Alice-Bücher im literarischen, philosophischen und theologischen Diskurs der Zeit unter Berücksichtigung der Genese von Denkfiguren, die sich in Carrolls Werk finden. Dies geschieht anhand der Konzepte von Spiel, Sprache und Erlösung.