Nach dem Willen seines Vaters sollte Gotthold Ephraim Lessing
(22. Januar 1729 – 15. Februar 1781) Pastor werden. Als Dichter und Dramatiker
mischte er sich schließlich mehr und folgenreicher in Theologie und Kirche ein,
als es ihm von der Kanzel aus möglich gewesen wäre. Vom Geist der Aufklärung
erfasst, widmete er sich als Literat unermüdlich der Wahrheitssuche. Mit Hilfe
des Theaters wollte er Seelen bewegen. Die Religionen beurteilte er nach ihrer
Moral. Am deutlichsten tritt sein Ansinnen in dem Drama „Nathan der Weise“ zu
Tage, das die Religionen eindringlich – und bis heute erstaunlich aktuell – zu
Toleranz auffordert. Deshalb ist Heinrich Heines Lob nachvollziehbar:

Seit Luther hat Deutschland keinen größeren und besseren Mann hervorgebracht
als Gotthold Ephraim Lessing.
Hans Jürgen Benedicts Porträt zeigt nicht nur den geachteten Dichter und
Dramatiker, sondern auch den Rastlosen und verschuldeten Spieler, der
einige Schicksalsschläge erleiden musste.
Wie viel leichter andächtig schwärmen
als gut handeln ist!