Das Recht auf Inklusion ist verbunden mit gemeinsamer und gleichberechtigter Bildung für alle Kinder und Jugendlichen. In Deutschland werden jedoch immer mehr Schülerinnen und Schüler als »behindert« klassifiziert und an Sonderschulen unterrichtet.
Wie wurde die zentrale Kategorie der Lernbehinderung etabliert? Welche professionellen Interessen sind an sie geknüpft und welche Folgen hat dies für die Schülerschaft? Wie wird das vorherrschende Einverständnis über die Praktiken schulischer Selektion und Segregation erzeugt?
In wissenssoziologischer Perspektive zeigt Lisa Pfahl, wie sonderpädagogisch vermittelte »Techniken der Behinderung« im gegliederten deutschen Bildungswesen als Mechanismen der Reproduktion sozialer Ungleichheit wirken.