Es ist bis heute eine höchst umstrittene Frage, ob und wie literarische Texte als eine Form politischen Schreibens betrachtet werden können. In einer kritischen Auseinandersetzung mit historischen und theoretischen Konzepten entwickelt Thomas Ernst hierzu ein komplexes literatur- und kulturwissenschaftliches Analysemodell für die Gegenwart, das von einem differenzierten Begriff der Subversion ausgeht.
Mit diesem Instrumentarium gelingt es, drei exemplarische Felder der politischen Gegenwartsprosa - die »avancierte Popliteratur« (Meinecke), die »minoritäre Literatur« (Zaimoglu) und die »Untergrundliteratur« (Social Beat) - auf ihre subversiven und ästhetischen Potenziale und Aporien hin zu untersuchen.