Konzept von Jugend in der Provenienz von Siegfried Bernfeld, Mario Erdheim und Julia Kristeva produktionsästhetisch wie rezeptionsästhetisch fruchtbar zu machen. Die Arbeit greift die Debatte um die Bedeutung des Autors als Kategorie der Interpretation erneut auf und bringt sie in Austausch mit Theoriekomplexen der psychoanalytischen Entwicklungs- und Kulturtheorie. Dieser Denkprozess wird fl ankiert und multipliziert von der für eine Auseinandersetzung mit Adoleszenz und Autorschaft unhintergehbaren Perspektive von Gender. Die Autorin erarbeitet ein Vokabular, das die spezifi sche Ökonomie von Jugend als krisenhaftes und dynamisches Moment der Identitätsentwicklung und Subjektwerdung in seiner Bedeutung für die literarische Gestaltung von Jugend methodisch fassbar macht. Dies impliziert eine Auffassung der traditionellen Denkfi guren von Autor und Leser als nicht essentielle Kategorien sondern dynamische Strukturen. Umberto Ecos Konzept des Modell- Autors und Modell-Lesers sowie sein Konzept von offenen und geschlossenen Texten werden in diesem Zusammenhang aufgegriffen, um literarische Texte in Bezug auf ihr Potenzial zur Herstellung eines intersubjektiven Raumes, innerhalb dessen identitätsbildende Prozesse in Gang gesetzt werden können, abzutasten. Im Rahmen exemplarischer Analysen wird das theoretische Spiel erprobt und weitergeführt.