Die vollständige Herausgabe der Aufzeichnungen Wilhelm Heinses fordert eine neue Beschäftigung mit seinem Werk heraus. Darauf reagiert die Arbeit Björn Vedders. In einem historisch-systematischen Zugriff verortet sie Heinses Werk in seinen literarischen und philosophischen Kontexten. Sie zeigt die Verbindungen zu den traditionellen Epochenentwürfen Rokoko, Sturm und Drang und deutsche Klassik auf, die in Einzelstudien zu unter anderem Lenz, Goethe, Klinger und Schiller nachgezeichnet werden. Vor diesem Hintergrund unternimmt Vedder eine Neuinterpretation vom Werk Heinses bis zum Ardinghello. Entgegen der gängigen germanistischen Epochendarstellung des späten 18. Jahrhunderts entsteht so ein Bild ineinander geschachtelter Epochen, die sich nicht nur in Heinses Werk vielfältig überlagern.