Während die Literaturwissenschaft das deutsche Literaturschaffen der Jahre 1933 bis 1945 hauptsächlich in seinen Exil-Werken würdigt und dabei vornehmlich männliche Autoren in den Fokus rückt, behandelt die vorliegende Arbeit die entstandene literaturhistorische Lücke. Die Verfasserin untersucht Schaffen und Verhalten von Schriftstellerinnen, die in dieser Zeit in Deutschland geblieben waren.
Die Untersuchung geht von der Hypothese aus, dass die Autorinnen verschiedenen Graden der Affi nität zum NS-System unterlagen, dass diese sich in systemaffi nen Komponenten ihrer Werke widerspiegeln und gleichzeitig ihr persönliches Verhalten prägen. Je nach Ausgestaltung werden methodisch überzeugend Affi nitätscluster defi niert und auf breitester Materialbasis mit Werkanalysen von fünf zentral behandelten Schriftstellerinnen in der jeweiligen Biographie eingebettet verifi ziert. Die Verfasserin bietet ein komparatistisch angelegtes Raster, das die höchst diffi zile Komplexität und Differenziertheit der Verhältnisse und Verhaltensweisen zu dieser Zeit systematisch erfasst.