Die nach Leonardo da Vincis Traktat Della Pittura zitierte inventio-Lehre, die unregelmäßigen Flecken und Makel einer verwitterten Mauer, aus verschiedenen Gesteinsarten zusammengesetztes Geröll als Auslösereize für Bildentwürfe zu nutzen, in ‚Naturdinge’ wie Felsen und Bäume, Wolken und Wellen, Gestalten hineinzusehen und das Geschaute sodann schöpferisch umzusetzen, bildet eine Konstante in E.T.A. Hoffmanns Werk. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, ob der Dichter Leonardos Malerregel in einer Weise adaptiert, dass dieses bildkünstlerische Verfahren sowohl zentrales Motiv als auch produktionsästhetisches Beschreibungsmodell eines ‚Erzählens in Leonardos Manier’ darstellt.