Einen Roman über Geschmacklosigkeiten zu schreiben ist heutzutage nichts Neues mehr. Ein Skandal um des Skandals Willen war allerdings nicht das Anliegen Mauricio Borinskis. Der Autor arbeitet den Werteverfall, die Orientierungslosigkeit und die Gier nach dem nächsten Kick nicht nur sehr ironisch sondern auch literarisch auf. Er orientiert sich dabei an die großen Vordenker und Autoren wie Voltaire, Sophokles oder Dostojewski und zitiert Tucholsky, Houellebecq oder Bulgakow - aber eben auch Heidi Klum, Lady Bitch Ray, Deichkind oder Marquis de Sade.
Der Diplombiologe Borinski, der gerade am Universitätsklinikum Aachen an seiner Promotion arbeitet, weiß, dass der Mensch sich evolutionsbiologisch in den letzten 10.000 Jahren nicht weiterentwickelt hat: "Wir sind nach wie vor die gleichen Affen." Arschloch! ist sein Abgesang auf die kulturelle Entwicklung, ein knallharter Roman für eine Welt, die noch immer nichts gelernt hat.