Eugen Drewermann ist wohl der bekannteste Theologe der Gegenwart. Nach Entzug seiner Lehrerlaubnis 1991 und Suspension vom Priesteramt 1992 arbeitet er als Therapeut und Schriftsteller. Unter seinen zahlreichen Buchpublikationen befinden sich auch Märcheninterpretationen. Sein Buch "Kleriker. Psychogramm eines Ideals" hat er vermutlich die meiste Aufmerksamkeit erhalten und ist heute aktuell wie seit langem nicht mehr.

Drewermann veröffentlichte dieses Buch erstmalig 1989, um am Zustand der katholischen Kirche etwas zu ändern und der Ansicht war, bei den Menschen beginnen zu müssen, die "in besonderer Weise Christus nachfolgen", bei den Klerikern. So entstand diese Analyse des inneren Zustandes der Kirche. Schonungslos wird die verschleierte Wirklichkeit enthüllt und deren psychische Struktur sowie die unbewußten Hintergründe aufgedeckt. Die Erschütterung, die das auslösen würde, sollte einer grundlegenden Erneuerung dienen, und deshalb zeigte der Autor auch, wie das verkannte Ideal lebensgerecht verwirklicht werden könnte.

"Kleriker" ist Drewermanns wichtigstes Buch im Zusammenhang mit dem Entzug seiner Lehrerlaubnis und der Suspension vom Priesteramt. Es behandelt u. a. die problematische katholische Sexualmoral und den Zölibat.