Januar 1911

Münster ist die letzte Station einer ausgedehnten Lesereise Thomas Manns, die ihn zuvor durch das Rheinland und das Ruhrgebiet geführt hat. Das Echo auf die vorangegangenen Auftritte ist nicht eben glänzend. Auch in der westfälischen Provinzialhauptstadt reagiert man verhalten.

Der Erfolg der Buddenbrooks liegt zehn Jahre zurück, der Zauberberg und der Doktor Faustus sind noch lange nicht geschrieben. Der Schriftsteller befindet sich in einer Sinn- und Schaffenskrise.

Am Vormittag nach seiner Lesung im Realgymnasium am Syndikatsplatz bietet ein Spaziergang mit Ordinarius Otto Seeck von der Universität Münster ihm Gelegenheit, über seine Situation nachzudenken.

Eine kleine Reise in die Geisteswelt eines modernen Klassikers, beruhend auf einer realen historischen Begebenheit.